Personalwesen: alles andere als langweilig
Die Personalabteilung des DRK-Kreisverbands hat vielfältige Aufgaben.
Bei einer Hilfsorganisation wie dem Deutschen Roten Kreuz, denkt man zuallererst an ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Doch um einen solchen Betrieb am Laufen zu halten, schalten und walten im Hintergrund etliche andere Berufsgruppen wie etwa die Personalabteilung. Leiterin Elke Markert und ihre Kollegin Jaqueline Kaiser sind beim DRK-Kreisverband Ravensburg für weit mehr zuständig als für Aufwandsentschädigungen, Zuschüsse, Löhne und Gehälter.
Mehr als Lohnabrechnung
„Jeden Monat wollen rund 200 Mitarbeitende ihre korrekte Gehaltsabrechnung bekommen,“ sagt Elke Markert, die seit 35 Jahren im Personalwesen verantwortlich ist. Doch dahinter steckt weit mehr als die geleisteten Stunden mit dem Lohn zu multiplizieren und die Steuer abzuführen, was in der Tat bereits sehr lange auch Programme übernehmen. Jeder Arbeitsvertrag ist ein kleiner Kosmos für sich: die Umfänge reichen von geringfügig bis Vollzeit und einer ganzen Bandbreite von Berufsgruppen mit Regelungen im DRK-Tarifrecht.
Zahlreiche Berufsgruppen
Beim DRK-Kreisverband Ravensburg sind dies unter anderem Mitarbeitende in der Verwaltung, der Sozialen Dienste, in den Kitas, in der Flüchtlingshilfe sowie in unterschiedlichen pädagogischen und kaufmännischen Ausbildungsberufen. Jeder einzelne hat einen eigenen Status, der sich ändern kann, etwa durch Heirat oder Kinder. Im Hintergrund muss daher hinsichtlich Steuer, Sozialversicherung und Arbeitsrecht von den Personalern ergänzt, korrigiert, angepasst werden. Die beiden Personalerinnen teilen sich die Aufgaben. Einzig für das Recruiting, die Mitarbeitergewinnung mit Stellenausschreibungen sowie die Präsenz in den Sozialen Medien ist überwiegend Jaqueline Kaiser verantwortlich.
Neue Berufe kommen hinzu
Das Gros der Mitarbeitenden beim DRK-Kreisverband bilden die Fachkräfte in den drei Kindertagesstätten. Durch neue Gesetze wie das Gute-Kita-Gesetz sind neue Ausbildungen und Berufsgruppen entstanden. Neben der klassischen vierjährigen Ausbildung zur Erzieherin oder Erzieher gibt es unter anderem die praxisintegrierte Ausbildung (PIA) oder die Sozialpädagogischen Assistenten, was in etwa dem ehemaligen Beruf der Kinderpflege entspricht. Aber eben auch nicht ganz. Bei jedem neuen Vertrag muss die Personalverwaltung daher genau prüfen, welche Eingruppierung hinterlegt wird, ob es ein Anrecht auf Sonderurlaub oder Zulagen gibt oder welche Vorteile aus der letzten Anstellung übertragen werden können.
Informationen von Juristen, Krankenkassen, Steuerberatern
Nicht selten müssen die beiden auch Arbeitsrechtler, Krankenkassen oder die Steuerberatung zu Rate ziehen. Zwar hält auch in ihrem Sektor die Digitalisierung rasant Einzug, womit nicht nur digitale Personalakten gemeint sind. Dennoch greifen beide auch oft zum Telefonhörer, um sich mit den einzelnen Behörden abzustimmen. Für die beiden Kolleginnen im Personalwesen heißt dies, sich regelmäßig bei Seminaren schlau zu machen.
Zulagen müssen geprüft sein
Um Mitarbeitende zu gewinnen oder zu halten, bietet auch der DRK-Kreisverband zusätzliche Anreize. Für die Personalabteilung bedeutet dies bei Vergünstigungen wie Wellpass, Rabatten oder Kita-Zuschuss frühzeitig abzuklären, wie sich diese steuer- und sozialversicherungsrechtlich auswirken. Auch die Dokumentation der erforderlichen erweiterten Führungszeugnisse der pädagogischen Fachkräfte sowie die Erinnerung zur Vorsorgeuntersuchung beim Betriebsarzt sind in der Personalabteilung angesiedelt.
Spannende Aufgaben
Langeweile kommt in ihrem Beruf nicht auf: „Die Arbeit ist spannend und herausfordernd zugleich. Etwas anderes hätte ich gar nicht machen wollen“, sagt Elke Markert. Ihre Kollegin Jaqueline Kaiser stimmt ihr zu.