DRK-Ortsverband Mochenwangen: Drei Tage auf einer Hütte
Gemeinsames Tun schweißt DRK-ler zusammen.
DRK steht zuallererst für die Hilfe in Notsituationen. DRK steht aber auch für Kameradschaft, Ausdauer und Beharrlichkeit. Der DRK-Ortsverein Mochenwangen vom DRK-Kreisverband Ravensburg zeigt, wie es geht, den Zusammenhalt untereinander zu pflegen. Etwa wie unlängst mit dem dreitägigen Hüttenaufenthalt. 20 Personen im Alter zwischen zwei und 70 Jahren waren dabei.
So schnell lassen sich die DRK-Einsatzkräfte nicht aus der Ruhe bringen. „Dem schlechten Wetter am zweiten Tag des Hüttenaufenthalts trotzten einige mit einem Thermalbadbesuch, andere gar mit einer Wanderung oder einem Spaziergang“, schildert Ursula Müller, die Bereitschaftsleiterin. Außerdem wurde viel gespielt – von Tischtennis über Karten bis hin zu Gesellschaftsspielen. Im Mittelpunkt stand selbstredend auch das gemeinsame Kochen und Essen. „Die Stimmung war sehr gut.“ Wie zur Belohnung des Durchhaltevermögens war der Sonntag im Ski- und Wanderheim des TSB Ravensburg im Bregenzerwald dann von strahlend blauem Himmel gesegnet.
Gemeinsinn gepflegt
Im Wechsel alle zwei Jahre ein Hüttenaufenthalt oder ein eintägiger Ausflug gehören unter anderem zum Jahresverlauf des DRK-Ortsvereins Mochenwangen. Mit rund 16 Mitgliedern ist er eine vergleichsweise kleine Gruppe. Den regen Aktivitäten tut dies keinen Abbruch. Neben der Bereitschaft gibt es ein Jugendrotkreuz für Kinder. Die derzeitig Teilnehmenden sind zwischen acht und ungefähr 16 Jahren. Ursula Müller, die seit 1987 Bereitschaftsleiterin in Mochenwangen ist, schwärmt von den engagierten Aktiven, bedauert aber auch gleichzeitig, dass junge Erwachsene aufgrund von zum Beispiel Studium wegbrechen. Sie und ihr Team wünschten sich überhaupt Verstärkung für die verschiedensten Aktivitäten und Aufgaben in ihrem Ortsverein: sowohl Kinder und Jugendliche fürs Jugendrotkreuz im Alter von sechs bis 27 Jahren, aber auch ältere Personen, die sich engagieren wollen.
Kleine aktive Gruppe
Eine sechsköpfige Gruppe Helfer-vor-Ort wird im Einzugsgebiet Mochenwangen-Wolpertswende bei Notrufen zu Einsätzen mitalarmiert und überbrückt Notsituationen bis der Rettungswagen eintrifft. Auch zwei Blutspendetermine pro Jahr führt der Ortsverein durch. Zum Einsatz kommen einige DRKler auch im Rahmen des Katastrophenschutzes wie etwa bei der Flutkatastrophe im Ahrtal. Manche sind außerdem in verschiedenen Bereichen des Kreisverbandes aktiv, etwa in der Gruppe Technik und Sicherheit.
Historische Gruppe Mochenwangen
Einen gewissen Bekanntheitsgrad hat auch die Mochenwanger DRK-Historiengruppe. Bestehend aus sieben Personen führte sie seit ihrer Gründung im Jahr 1988 schon unzählige Male eine Übung „Erste Hilfe wie vor circa 100 Jahren“ vor. Ein Unfall auf einem Bauernhof, wie er sich damals ereignet haben könnte ist Inhalt. Eine schwer verletzte Magd musste reanimiert werden. Das heute als derb anmutende Procedere hat sicher das ein oder andere Leben gerettet, ist medizinisch aber längst überholt. Ursula Müller, die die Magd mimte, hatte mitunter eine blaue Zunge davongetragen, wie sie schmunzelnd beschreibt.
Persönlicher Einsatz
Heute ist die Gruppe etwa drei Mal im Jahr bei Umzügen zum Beispiel von Stadtjubiläen vertreten. Bei Gründung der Historiengruppe musste die gesamte Ausrüstung erstellt werden: Uniformen wurden nach Bildvorlagen nachgenäht, Abzeichen selbst emailliert. Außerdem brauchte es eine „Handmarie“, wie die Handbarre damals hieß. Ursula Müller war auch hier von Anfang an dabei. Über das Zusammenstellen der Ausstattung sagt sie: „Das war manchmal mühsam.“ Möglicherweise gibt es zum Hüttenaufenthalt eine Parallele: Das gemeinsame Tun – wenn auch mitunter von Unbilden begleitet – schweißt die DRKler in Mochenwangen zusammen.