Arbeit kann nicht hoch genug geschätzt werden
Wertschätzung trifft Information: Die über 120 DRK-Delegierten und Gäste füllten einen beachtlichen Teil der Eschachhalle bei der DRK-Kreisversammlung des Kreisverbandes Ravensburg in Obereschach. Unter den Gästen waren die drei Bundestagsabgeordneten Agnieszka Brugger, Axel Müller und Benjamin Strasser sowie Ravensburgs Bürgermeister Dr. Daniel Rapp.
Besonders wertschätzend dürften für die DRK-Delegierten die Besuche und Grußworte der Bundestagsabgeordneten gewesen sein. Agnieszka Brugger etwa drückte ihre Freude über die Einladungen aus. Auf Bundesebene sei sie als Mitglied des Verteidigungsausschusses froh, Vertreter des Deutschen Roten Kreuzes als beratende Experten der humanitären Hilfen an ihrer Seite zu haben. „Ihre Arbeit kann man nicht hoch genug schätzen.“ Die Wertschätzung müsse sich aber auch in der Ausstattung widerspiegeln, die mitunter Nostalgiecharme habe. Hier habe die Politik deutlich nachgelegt. Als Dank für die ausgezeichnete Arbeit des DRK im Kreis Ravensburg lud sie im kommenden Jahr 50 Personen zu einer politischen Bildungsfahrt nach Berlin ein.
Berlin-Fahrt als Dankeschön aus dem Bundestag
Das Rote Kreuz machten die Menschen aus, die sich ehrenamtlich und hauptamtlich einsetzen, meinte Axel Müller: „Sie geben Menschen die Würde zurück, die ihnen womöglich genommen wurde. Sie sind immer dort, wo Menschen in Not geraten sind.“ Diese Hilfe sei ganz nach dem Verständnis von Grundgesetz und UN-Menschenrechtscharta, in denen es heißt: Alle Menschen sind frei und gleich. Benjamin Strasser nannte beispielhaft die Flüchtlingshilfe und den Rettungsdienst, mit denen das DRK beste Arbeit leiste. Sorge bereitet ihm der demografische Wandel, der auch den Nachwuchs an Ehrenamtlichen schwieriger machen wird, und die Gewalt gegen Polizei und Einsatzkräfte, die trotz höherer Strafen nicht abbreche.
Vorbildliches Mitglied
Oberbürgermeister Rapp bedankte sich sowohl für die Einsätze bei Festen, aber auch für die Arbeit und nannte als Beispiele den Ravensburger Tafelladen und die Bergwacht. Er brachte eine Finanzspritze von 14.000 Euro mit. Diese kommt dem Ravensburger DRK-Ortsverein für ein Rettungsfahrzeug zugute. Die stellvertretende Präsidentin des DRK-Landesverbandes Renate Kottke sprach von einem „vorbildlichen Mitglied der Familie des Landesverbandes“. Sie hob unter anderem die Arbeit der „Helfer vor Ort“ hervor, die durch ihre schnellen Einsätze Beeindruckendes in der Rettungskette leisteten und dadurch Leben retteten. Im DRK-Kreisverband Ravensburg sind es 29 solcher HvO-Gruppen mit knapp 2 400 Einsätzen im Jahr 2018. Die Angebote des DRK seien nicht denkbar ohne die vielen Ehrenamtliche.
Viele bemerkenswerte Zahlen
Genauere Zahlen dazu lieferte der Präsident des DRK-Kreisverbands, Dieter Meschenmoser: mehr als 1 000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind im Ravensburger Kreisverband aktiv und 97 hauptamtliche Mitarbeitende tätig. Rund 11 500 Fördermitglieder unterstützen ihn. Die Rettungsdienst gGmbH beschäftigt 526 Hauptamtliche. Besonders dankte er dem Kreisgeschäftsführer Gerhard Krayss. Eines seiner großen Anliegen sei der Ausbau der Kinderbetreuung. Die beiden Einrichtungen Villa Kunterbunt in Ravensburg und das Kinderhaus Bullerbü in Weingarten betreuen mittlerweile in jeweils neun Gruppen 130 beziehungsweise 150 Kinder.
Sorge bereite ihm der Katastrophenschutz, was er den Bundestagsabgeordneten erneut nach Berlin mitgab. Trotz gestiegener Risiken und eines überalterten KFZ-Bestandes habe der Bund die Investitionen in den Zivilschutz im „weißen Bereich“ ausgesetzt. Das dürfe nicht sein, so Meschenmoser. Bedankt hat er sich ausdrücklich bei Axel Müller, der Hilferufe ernstnehme und bereits Unterstützung zugesagt habe.