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PSNV Kinder – Krisen – Einsätze

Ansprechpartner

Herr
Michael Schulz
Telefon 0177 7702564
michael.schulz@rotkreuz-ravensburg.de

Frau
Ulrike Schmid
Telefon 0151 41225927
ulrike.schmid@rotkreuz-ravensburg.de

Krisen treffen Familien mit Kindern unerwartet und plötzlich. Naturkatastrophen, Unfälle, Todesfälle oder andere Notfälle betreffen nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder und Jugendliche. Das Kinder-Krisen-Team des DRK-Kreisverbandes Ravensburg e.V. bietet eine Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV), die speziell auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen ausgerichtet ist.

Das bedeutet, sie begleiten Kinder und Jugendliche in akuten Krisensituationen. Dabei arbeiten unsere Freiwilligen im DRK-PSNV-Team auch mit PSNV anderer Hilfseinrichtungen, der Polizei, der Notfallseelsorge von Polizei oder Feuerwehr und dem Jugendamt zusammen. Diese bilden ein Netz aus Hilfsangeboten in der Region und so kann gezielt Hilfe zum Einsatz kommen.

Sie haben einen Notfall? An folgende Soforthilfen können Sie sich wenden:

  • Jugendamt im Landkreis
  • Polizei
  • Rettungsleitstelle / Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV)
  • Notfallseelsorge

Grundsätzliches

Kinder und Jugendliche erleben und verarbeiten Erlebnisse grundsätzlich anders als Erwachsene. Sie sind keine kleinen Erwachsenen und müssen daher mit besonderer Umsicht begleitet werden. Eine altersgerechte Kommunikation und Betreuung sind wichtig. Dabei reagiert jedes Kind und jeder Jugendliche anders auf Krisensituationen. Daher ist die Begleitung immer individuell an die jeweilige Situation angepasst.

Naturkatastrophen, Todesfälle, Verlust der vertrauten Lebensumgeben, Kriege und Flucht oder andere Notfälle stellen eine starke psychische Belastung für Kinder und Jugendliche dar. Dies kann zu erheblichen Ängsten und Gefühlen der Ohnmacht und Hilflosigkeit führen. Kinder benötigen in diesen Situationen möglichst vertraute Bezugspersonen. Oftmals sind diese aber durch die Ereignisse ebenfalls betroffen und fühlen sich Hilflos. Daher ist eine gute Psychoedukation unerlässlich. Dies bedeutet das den Erwachsenen strukturierte Informationen über die Auswirkungen von Traumatischen Ereignissen und Trauer bei Kindern und Jugendlichen bereitgestellt wird. Dies hilft ihnen die Reaktionen von Kindern und Jugendlichen zu verstehen und einzuordnen.

Diese Akutreaktionen auf Krisen können bei Kindern und Jugendlichen je nach Alter sehr unterschiedlich sein:

Säuglinge und Kleinkinder können besonders schreckhaft, unruhig und schwer zu beruhigen sein. Hier hilft eine ruhige und verlässliche Versorgung durch eine Bezugsperson.

Kinder im Vorschulalter orientieren sich oftmals am Verhalten der Bezugspersonen. Das Bedürfnisse nach Zuneigung steigt. Manche Kinder fallen auch in Verhaltensmuster zurück, die sie eigentlich schon abgelegt haben. Aggressionen und Wut gehören ebenfalls zu den normalen Rektionen auf Notsituationen. Kinder können ohne erkennbaren Anlass Schuldgefühle entwickeln. In diesem Alter ist es wichtig die Kinder aktiv in das Geschehen einbeziehen und feste Rituale zu entwickeln. Außerdem können Kinder Erlebnisse malen und brauchen in dieser Zeit auch freies Spiel und Bewegung.

Für Kinder im Schulkindalter kann es hilfreich sein viel über das Ereignis zu sprechen. Sie machen sich Sorgen und haben Angst vor weiteren Verlusten oder dass sich Ereignisse wiederhohlen. Auch Schulkinder zeigen Regressives Verhalten oder sind wütend oder aggressiv. Es kann sein das Schulkinder viele Fragen zum Ereignis stellen.  Daher brauchen sie kindgerechte und ehrliche Antworten auf ihre Fragen. Die Alltagsroutine so weit möglich aufrechterhalten werden. Feste Rituale und Gleichaltrige zum Spielen können für Entlastung sorgen.

Jugendliche schwanken in ihren Reaktionen oftmals zwischen denen Erwachsener und Kinder. Überregung, Zurückgezogenheit, emotionale Taubheit, Depressionen, Bewegungsdrang oder Verleugnung bilden eine ganze Facette wie Jugendliche auf Notsituationen reagieren können. Für Jugendliche sind die Gleichaltrigen in dieser Zeit besonders wichtig. Sie brauchen Rückzugräume, die respektiert werden. Um sie in dieser Zeit zu Unterstützen brauchen sie alters gerechte Ablenkung aber auch erwachsene Bezugspersonen.

Große Bedeutung der frühen Begleitung

Auf Krisen können als Folge auch Ängste und Schuldgefühle entstehen, welchen sofort zu begegnen sind. Kinder reagieren dabei altersabhängig unterschiedlich auf ein persönliches Unglück. Kinder sind oft sehr direkt und wollen Sachverhalte erklärt haben. Jugendliche brauchen Nähe zu ihrer Peergroup. Für sie ist es wichtig in Entscheidungen eingebunden zu werden, konkret etwa bei der Gestaltung einer Beerdigung oder einer Trauerfeier.

Möglichen Folgen frühzeitig entgegenwirken

Posttraumatische Folgen sind bei Kindern und Jugendlichen häufiger als bei Erwachsenen. Kinder können durchaus Resilienzen entwickeln. Um diese psyhische Widerstandskraft zu stärken, ist es für den PSNV – und nachfolgende Dienste – besonders wichtig, die Eltern und erwachsenen Angehörigen im Blick zu haben.

Notruf-Übersicht

Eine Übersicht an Notrufnummer und Krisentelefonen auch für den Landkreis Ravensburg finden Sie hier

Einblick in PSNV-Arbeit

Weitere Informationen zu unserer Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) im DRK finden Sie hier.

Einen Bericht über eine Schulung der PSNV-Einsatzkräfte durch Prof. Dr. Harald Karutz finden Sie hier.

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