Ein Knopfdruck. Dann zischelt und faucht es leise. In diesem Fall ein gutes Zeichen. Die Industriespülmaschine heizt sich auf und macht sich bereit für ihre Arbeit: Heute muss sie das Geschirr von rund 60 Kindern und den neun Betreuenden einer Ferienfreizeit reinigen. In knapp einer Viertelstunde wird die Maschine auf dem Geschirrmobil des DRK-Ortsvereins Weingarten dies mit mehreren Durchgängen erledigt haben.

Ausgeklügeltes System

Während der Saison – ungefähr von März bis Oktober – ist das DRK-Geschirrmobil im Dauerbetrieb. Örtliche Vereine mieten es für ihre Feste, aber auch die ein oder andere Privatperson oder ein Unternehmen. Ein Einsatzbereich wäre ein Küchenumbau oder auch ein Fest im Winter, vorausgesetzt es steht dann in einer geschlossenen Halle. Wolfgang Pfau vom DRK-Ortsverein Weingarten erklärt die Funktionsweise. An der hinteren Seite des Hängers zeigt er die verbauten Anschlüsse für Wasser, Abwasser und Starkstrom. Auf dem Hänger ist ein Vorspülbecken für die Grobreinigung eingebaut, daneben die Spülmaschine und eine Ablage. „Eine Durchschubmaschine sollte es sein“, meint Pfau. Das heißt, das Geschirr in jeweils einem Korb durchläuft den Arbeitsprozess in wenigen Minuten von links nach rechts. Für die Aktiven im Geschirrmobil eine platzsparende Lösung.

Großes Einsatzgebiet

Das Gefährt ist während der gesamten Saison auf Achse. „Es gibt nicht so viele Geschirrmobile im Umland“, weiß Pfau. Seinen Einsatz hat es überwiegend im Raum Ravensburg, kann aber bis Lindau und Biberach oder ins Allgäu gehen. Das Mobil wird von den Mietenden selbst abgeholt und zurückgebracht. Für den Aufbau, Betrieb und den Abbau gibt eine erstmalige Einweisung. Außerdem hängt die Betriebsanleitung über der Ablage. Oft seien es die gleichen Vereine und Institutionen, die es mieten. Die Zuständigen kennen sich ohnehin aus.

Mobil mit Geschirr

Ein großer Pluspunkt ist auch das Geschirr, das das DRK Weingarten bei Bedarf ebenfalls verleiht. Ordentlich in Boxen sortiert steht es im Gebäude des Ortsvereins im Regal, das eine ganze Garagenwand einnimmt. Alles was für Veranstaltungen benötigt wird, findet sich hier mit jeweils 500 Teilen: egal ob Kuchen- oder Speiseteller, Tassen, Eintopfschalen oder Besteck. Das Geschirr muss nicht, kann aber vollständig oder anteilig mitgeordert werden.

DRK-Team organisiert den Verleih

Seit 1991 hat der DRK-Ortsverein das Geschirrmobil in Betrieb. Ein Team von rund zehn Personen ist für die Übergaben verantwortlich. „Die Arbeit ist sehr zeitaufwendig“, sagt Pfau, der Teil des Teams ist. Das Geschirr wird gezählt, gecheckt, bei Bedarf erneuert und so für den nächsten Einsatz vorbereitet. Meistens sind pro Einsatz zwei Personen für zwei bis drei Stunden beschäftigt. Ein Tag Miete kostet 120 Euro netto. Für das Geschirr gibt es gestaffelte Preise. Mit den Einnahmen werden auch Rücklagen gebildet, immerhin mussten seit Beginn zwei Spülmaschinen erneuert werden. Auch Kosten für Verbrauchsmittel wie Reiniger und Entkalker fallen an. Außerdem für den Kundendienst im Frühjahr, um sicherzustellen, dass die Maschine während der Saison munter zischelt, faucht und sauber spült.