Digitalisierung erleichtert Arbeit im Kindergarten
Was bedeutet Digitalisierung bei der direkten Arbeit mit den Kindern?
Digitalisierung im Kindergarten: Passt das zusammen? Wer das Gegenteil denkt, liegt gänzlich falsch. Felicitas Kraft, Interims-Einrichtungsleiterin, und ihre stellvertretende Kollegin Carina Rädler schildern, welche Pluspunkte Digitalisierung für das Kinderhaus Bullerbü des DRK-Kreisverbandes Ravensburg hat, sowohl bei der Arbeitsorganisation, beim Austausch mit den Eltern als auch bei der Arbeit mit den Kindern.
Aktuelle Informationen für alle
An oberster Stelle steht die Arbeitsorganisation, die durch die Digitalisierung deutlich erleichtert wird. Selbstredend haben alle Mitarbeitenden eine persönliche E-Mail-Adresse und PC-Zugänge. Ausgestattet mit einem Chip haben sie Zugang zum Gebäude, gleichzeitig wird dabei auch ihre Arbeitszeit erfasst. Auf den großen Monitoren in jedem Stockwerk finden sich aktuelle Informationen wie das Tagesprogramm oder der Essensplan, gespeist vom Tablet aus. Manchmal stehen da auch einfach kurze Infos, wie etwa „Wir sind alle im Garten“.
Gleicher Stand im Arbeitsalltag
Für die tägliche Arbeit mit den Kindern und für den Austausch mit den Eltern sind unsere Tablets die wichtigste Ausstattung. „Jede Gruppe hat ein Gerät, das wie ein Gruppentagebuch funktioniert“, erklärt Felicitas Kraft. Hier finden sich Listen mit Infos zu den Kindern, wann sie kommen, wer sie abholt. „Das macht den Arbeitsalltag viel einfacher“, sagt Carina Rädler. Vor allem, weil die Geräte sich laufend synchronisieren und alle neun Gruppen immer auf dem gleichen Stand sind. Auch das Babyphone in der Krippe geht direkt aufs Tablet und mit 1:1-Videoübertragungen können die schlafenden Kinder beaufsichtigt werden.
Kurze Wege durch Digitalisierung
Digitalisierung war bereits im ehemaligen Gebäude in der Ravensburger Straße ein Thema. Allerdings gab es dort noch kein durchgängiges WLAN. Mit dem Umzug Anfang 2020 in die Promenade in Weingarten wurde auch die Digitalisierung deutlich ausgebaut, was die beiden Fachkräfte richtig finden. Carina Rädler sagt: „Die Wege sind kürzer, es gibt einen zentralen Ort für alle, für Kinderbeobachtungen ebenso wie für Protokolle.“
Unkomplizierter Austausch mit Eltern
Über die KitaCareApp sind die Mitarbeitenden im Kinderhaus Bullerbü mit den meisten Eltern im Kontakt. Es handelt sich um eine One-Way-Kommunikation, in der auch Pdf-Anhänge wie Elternbriefe oder Fotos an Gruppen oder einzelne Personen geschickt werden können. Die Eltern wiederum melden etwa Erkrankungen oder Urlaub mit Hilfe spezieller Funktionen. „Das ist zum Beispiel hilfreich für die Essenbestellung, die wir am Morgen dann aktuell aufgeben“, erklärt Carina Rädler. Wer die App nicht nutzen will, bekommt die Informationen aber trotzdem als Ausdruck, E-Mail oder Brief. Eine Neuerung ist auch, dass Eltern jeweils einen eigenen Pin-Code haben, mit dem sie ins Gebäude gelangen und den Aufzug nutzen können.
Digitale Arbeit mit den Kindern
Und was bedeutet Digitalisierung bei der direkten Arbeit mit den Kindern? Im Kinderhaus Bullerbü sollen Kinder spielerisch lernen, dass Digitalisierung nicht nur der Freizeitgestaltung dient. „Uns ist wichtig, dass die Kinder erfahren, was ihnen im Alltag zum Beispiel in Form von Informationen hilfreich sein kann“, erklärt Felicitas Kraft. Beispielsweise werden einzelne Tänze mit Hilfe von YouTube-Videos einstudiert, was viele Kinder spannend und aufregend finden. Eine Vorstufe zu den digitalen Medien ist der interaktive Globus, auf dem die Kinder unter anderem Infos anhand kurzer Lernvideos erhalten. Nicht nur, aber vor allem die Vorschulkinder lieben ihn.