Bundesweiter Tag der Tafeln am 5. Oktober
Jeder kann etwas Gutes beitragen.
Erstrebenswert wäre es, dass es sie nicht bräuchte. Doch für immer mehr Bürgerinnen und Bürger sind sie ein Segen, weil sie nicht wissen, wie sie das tägliche Brot auf den Tisch bringen sollen: die Tafeln. Eingerichtet wurde die erste Tafel in Deutschland 1993. Ein Beweggrund war, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Heute profierten viele Menschen mit sehr kleinem Geldbeutel. Am 5. Oktober 2024 ist der alljährliche „Tag der Tafeln“, der auf ihre Arbeit aufmerksam machen möchte. Die Tafel Ravensburg des DRK-Kreisverbandes öffnet in dem Rahmen am darauffolgenden Montagvormittag ihre Türen, damit Interessierte einen Blick auf die Arbeit werfen können.
Zu den über 960 Tafeln in Deutschland zählt seit 22 Jahren auch die Tafel Ravensburg. Ihr Leiter Siegfried Müller nennt eine Zahl, die ihre Bedeutung widerspiegelt: „Wir haben derzeit um die 300 Kundinnen und Kunden.“ Im gesamten Bundesgebiet profitieren 1,6 bis zwei Millionen finanziell schwächer gestellte Menschen. Im Einzugsgebiet Ravensburg ist der Laden an fünf Tagen die Woche an jeweils zwei Stunden geöffnet. Menschen mit Berechtigungsschein können an einem Tag in der Woche einkaufen. Unterstützt wird Müller von rund 60 ehrenamtlichen Frauen und Männern. Sie sortieren die Ware nicht nur und bereiten den Verkauf vor, sondern bedienen auch oder holen an den Wochentagen Waren bei den kooperierenden Supermärkten und Lieferanten ab.
Quellen für Lebensmittel
Müller ist froh über die gewerblichen Partner wie Bäckereien, Metzgereien oder Discounter, die regelmäßig Lebensmittel spenden. Aber es ist nicht die einzige Quelle. Auch viele Privatpersonen spenden Lebensmittel. Er erläutert unter anderem die Aktion „Kauf eins mehr“. Mehrmals im Jahr können Kunden in den entsprechenden Supermärkten überzählig gekaufte haltbare Lebensmittel in einen Einkaufswagen geben. Sie stehen dann der Tafel zum Verkauf zur Verfügung. Eine weitere interessante Quelle sind private Lebensmittelspenden. „Es gibt immer wieder Personen und Familien, die ihren Kofferraum mit Lebensmitteln wie Nudeln, Mehl, Zucker, Reis und Konserven befüllen und der Tafel sponsern“, zeigt sich Müller angetan. Die Anlieferung ist unkompliziert. Direkt am Tafelladen in der Herrenstraße kann man zum Be- und Entladen kurz parken. Für die Spenden kann der DRK-Kreisverband Ravensburg gegen Vorlage des Kassenbons sogar eine Spendenbescheinigung ausstellen.
Viele Wege der Unterstützung
Der Unterstützung sind also keine Grenzen gesetzt. Der Tafelleiter erzählt etwa auch von Menschen, die nebenan im Supermarkt einkaufen und direkt mit dem vollen Einkaufswagen vorfahren, um den Inhalt in der Tafel zu entladen. Eine weitere Quelle sind Geldspenden, die – egal in welcher Höhe – ebenfalls hilfreich sind. Hierfür kauft das Tafel-Team Lebensmittel, aber auch Hygieneartikel günstig zu.
Bevölkerung kann sich informieren
Für Interessierte öffnet im Rahmen des Tafeltages die Tafel Ravensburg in der Herrenstraße 48 ihre Türen. Am Montag, 7. Oktober können sie sich zwischen 9 und 12 Uhr vor Ort über die Arbeit der Ehrenamtlichen, über die Abläufe und über den Hintergrund ein Bild machen. Für Interessierte gibt es vor Ort neben Infos auch Kaffee und Getränke. Womöglich mag der ein oder andere die Gelegenheit nutzen, um etwas Gutes zu tun: haltbare Produkte spenden und – statt einzukaufen – in den Laden bringen.
Tag der offenen Tafel Ravensburg
Ort: Tafel Ravensburg, Herrenstraße 48, Ravensburg
Termin: Montag, 7. Oktober 2024, 9 bis 12 Uhr
www.drk-rv.de/angebote-kurse/soziale-unterstuetzung/tafelladen.html
Spendenkonto:
DRK-Kreisverband Ravensburg e.V.
IBAN: DE56 6505 0110 0048 0778 99
BIC: SOLADES1RVB
Stichwort: Tafel Ravensburg