Einsatz für die Tafel: „Es ist ein gutes Gefühl“
Andreas Lüffe und Richard Kessner bilden bei der Tafel ein Fahrerteam.
Ein wichtiges Glied in der Kette der Versorgung der Tafel Ravensburg sind die ehrenamtlichen Fahrer. Mit ihrem Einsatz für die Einrichtung des DRK-Kreisverbandes Ravensburg kommen die Produkte von den abgebenden Unternehmen in die Regale. Andreas Lüffe und Richard Kessner sind eines der Fahrerteams.
Drei bis vier gute Stunden
Gute drei Stunden am Vormittag sind die zwei Männer auf ihrer Tour unterwegs. Dabei fahren sie Discounter, Supermärkte, Bäckereien und Gärtnereien ab, die Lebensmittel für die Tafel bereitstellen. Bei den bis zu 14 Stationen im weiteren Ravensburger Stadtgebiet kommen rund 50 Kilometer zusammen. Angekommen bei den Unternehmen müssen sie Frischware wie Gemüse und Obst unter Umständen noch aussortieren, damit nur einwandfreie Ware ins Regal kommt und die Tafel nicht mit Abfällen belastet wird. Die beiden Männer wirken eingespielt. „Wir verstehen uns gut“, bestätigen sie den Eindruck.
Lebensmittel retten und Menschen unterstützen
Richard Kessner, der seit über fünf Jahren als ehrenamtlicher Fahrer im Einsatz ist, sagt nach getaner Arbeit: „Es ist jedes Mal ein gutes Gefühl.“ Es sei ihm ein Bedürfnis gewesen, im Ruhestand nicht nur seinen Minijob zu machen. „Was Ehrenamtliches müsste man auch noch machen", beschreibt der 70-Jährige. Sein Kollege Andreas Lüffe hatte das Engagement bei der Tafel schon länger im Hinterkopf. So wie Kessner gefällt auch ihm die Kombination, noch einwandfreie Lebensmittel vor dem Mülleimer zu retten, die wiederum finanziell weniger gut gestellte Menschen gut gebrauchen können. Vor etwa anderthalb Jahren ist der 67-Jährige eingestiegen.
Abwechslungsreicher Einsatz
Lüffe und Kessner sind ein festes Team mit Einsatz jeden zweiten Dienstag. „Es ist zwar immer die gleiche Fahrt, aber jedes Mal erlebt man etwas anderes“, sagt Richard Kessner zum abwechslungsreichen Einsatz. Beide Männer schätzen auch die Kontakte auf ihrer Tour. Dass sie von Gärtnereien wie dem Riesenhof, vom ZfP und dem Locherhof Gemüse bekommen, das makellos und „wie gemalt“ ist und dazu in üppiger Menge, freut die zwei Männer besonders.
Verstärkung immer willkommen
Sie sind Teil des derzeit 22-köpfigen Fahrerteams. Die Zahl hört sich zunächst hoch an. Der Leiter der Tafel Ravensburg, Walter Lehmann, plant die Touren für feste Zweierteams und im zweiwöchigen Turnus. Das heißt 20 Fahrer sind grundsätzlich fest eingeteilt. Kommt dann Urlaub oder Krankheit dazu, wird es mit nur zwei zusätzlichen Kräften teilweise eng. Daher ist das Team laufend auf Verstärkung angewiesen, um die Sammelfahrten durchgehend auf sichere Beine stellen zu können. Neben etwas Zeit sollten Interessierte laut Lüffe und Kessner Freude am Fahren und auch körperliche Fitness mitbringen.
Wohltuende Anerkennung
Nach der Fahrt bleibt noch das Ausladen. Frischware verstauen die Fahrer im Kühlraum, andere Ware stellen sie für die nächste Schicht im Abstellraum bereit. Dass es mitunter ein Vesper vom DRK für alle Mitwirkenden der Tafel gibt, freut die beiden, zumal sie dann auch die anderen Ehrenamtlichen treffen, die ebenfalls laufend Verstärkung durch neue Ehrenamtliche brauchen können. Haben Kessner und Lüffe alle Ware an ihrem Platz verstaut, bringen sie das Fahrzeug noch in die DRK-Zentrale in der Ulmer Straße. Dort steigt am nächsten Tag ein anderes Team ein, um erneut Lebensmittel abzuholen.
Informationen:
In Deutschland werden jedes Jahr etwa elf Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Pro Einwohner entspricht das rund 130 Kilogramm. Gleichzeitig kommen hierzulande immer mehr Menschen unter finanziellen Druck.
Ansprechpartner in der Tafel Ravensburg:
tafel(at)rotkreuz-ravensburg.de oder Mailbox 0751 370 66 66.