Covid-19 – DRK-Tipps für Eltern mit Kinder in häuslicher Quarantäne
Oberstes Ziel ist es derzeit, die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus einzudämmen. Um die Ausbreitung des Virus abzumildern, müssen zunehmend Betroffene oder Kontaktpersonen einige Zeit in häuslicher Quarantäne verbringen. Die ab morgen geltenden Kita- und Schulschließungen stellen nicht nur Eltern, sondern auch deren Kinder vor eine starke Veränderung. Das kann psychisch belastend sein. Das DRK hat eine Hilfestellung für Erwachsene, die sich in häuslicher Quarantäne mit Kindern befinden entwickelt und zusammengefasst.
Die Quarantänesituation ist eine Schutzmaßnahme. Sie ist aber auch eine Belastung, denn sie schließt potenziell erkrankte Personen von der Teilnahme am sozialen Leben weitgehend aus. Wichtige soziale Ressourcen, wie sie das Berufs- oder Familienleben bieten, sind reduziert. Wenn die Quarantäne länger dauert, kreisen die Gedanken häufig um die Krankheit und eventuelle Anzeichen einer Ansteckung. Daher ist es wichtig, auf den Erhalt des eigenen psychischen Wohlbefindens zu achten. Kontakt mit anderen vermeiden.
Um weiterhin ausreichend Lebensmittel im Haus zu haben, können Sie Nachbarn oder Bekannte darum bitten, für Sie einkaufen zu gehen. Im Anschluss können die Einkäufe vor der Haustür abgestellt werden. Sollen Sie Essen beim Lieferdienst bestellen, informieren Sie diesen zuvor und bitten ihn, die Lieferung vor der Tür abzustellen. Bezahlen kann man häufig online.
Medienberichte und andere Informationen erreichen auch viele Kinder. Dabei können z.B. Bilder von Menschen in Schutzanzügen und mit Atemmasken bedrohlich wirken. Kinder nehmen den Umgang ihrer Familie sowie ihres sozialen Umfeldes – Freundeskreis, ab morgen geschlossener Kindergarten, geschlossene Schule usw. – mit der aktuellen Situation sehr genau wahr. Eltern und andere Bezugspersonen stehen deshalb vor der Herausforderung, mit ihren Kindern über diese möglicherweise belastende Situation zu sprechen und z.B. häusliche Quarantänen zu organisieren.
Die Quarantäne ist eine Schutzmaßnahme. Sie kann aber auch eine Belastung sein, gerade, wenn im Haushalt auch Kinder leben, die nicht mehr in den Kindergarten oder zur Schule gehen können, weil deren Eltern nicht in systemrelevanten Berufen arbeiten oder den kommunalen Auswahlkriterien für eine Notbetreuung nicht entsprechen oder von anderen im Haushalt lebenden Personen möglichst separiert werden sollen.
- Erklären Sie Ihrem Kind in altersgerechten Worten die aktuelle Situation und erläutern Sie, warum gewisse Maßnahmen durchgeführt werden müssen.
- Erklären Sie Ihrem Kind, warum Besuche von Freunden, den Großeltern oder anderen Bezugsperso-nen aktuell nicht möglich sind. Ermöglichen Sie Ihrem Kind den Austausch mit diesen Bezugspersonen (z.B. über Telefon, Internet und soziale Medien). Wenn Sie die Möglichkeit haben, Videotelefonie zu nutzen, kann dies das Gefühl von Kontakt und Gemeinschaft stärken.
- Schaffen Sie eine Tagesstruktur, gerade, weil die Routinen des Kindergarten- oder Schulbesuchs aktuell wegfallen. Planen Sie z.B. feste Essenszeiten, Zeiten zum Lernen oder Spielen. Beziehen Sie Ihr Kind in die Planungen ein. Auch feste Zeiten, sich über die aktuelle Situation zu informieren, können dazugehören.
- Gehen Sie auf Essenswünsche ein. Bitten Sie Nachbarn und Freunde, für Sie Besorgungen zu machen und ggf. Spielsachen vorbeizubringen.
- Setzen Sie sich mit der Schule in Verbindung: Häufig werden von dort Arbeitsmaterialien zur Verfügung gestellt, die zu Hause bearbeitet werden können.
- Kinder haben ein anderes Zeiterleben als Erwachsene. Malen Sie z.B. einen Kalender und streichen Sie – ähnlich einem Adventskalender – jeden Tag der Quarantäne ab, sodass die Zeitspanne für Ihr Kind greifbarer wird.
- Auch wenn es keinen adäquaten Ersatz für den Spielplatz oder das Spielen im Freien gibt: Ermöglichen Sie Ihrem Kind Bewegung. Durch Bewegung können Anspannung und Stress abgebaut werden. Auf begrenztem Raum können Zimmertrampoline, Gummitwist oder Springseile helfen.
- Probieren Sie mit Ihrem Kind Entspannungsübungen aus. Anregungen und Hinweise auch speziell für Kinder lassen sich im Internet recherchieren.
- Bieten Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, sich auch mental zu betätigen, z.B. durch Lesen, Schreiben oder Knobelaufgaben.
- Auch wenn Sie den körperlichen Kontakt mit Ihrem Kind nur bedingt einschränken können: Erläutern Sie ihm, warum Sie diesen z.B. in Bezug auf Ihren Partner/Ihre Partnerin reduzieren und wozu dies dient.
- Bewahren Sie sich eine positive Grundhaltung: Dies kann sich auch auf Ihr Kind übertragen und vermittelt Zuversicht und Sicherheit.
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