Hochwasserhilfe aus Oberschwaben: Bereits über 110 Tonnen Hilfsgüter
DRK-Helfer Manfred Hügler begleitet erneut Hilfstransporte ins Ahrtal.
Die Bilder der Flutkatastrophe im Ahrtal sind den meisten Menschen in Deutschland sehr präsent, allen voran dem DRK-Helfer Manfred Hügler vom DRK-Kreisverband Ravensburg. Unlängst begleitete er erneut zwei Hilfstransporte ins Ahrtal. Doch zuvor galt es für ihn unter anderem Spenden zu sammeln und zu koordinieren sowie Transportmöglichkeiten zu organisieren. Die Mühen haben sich gelohnt.
25 Tonnen gespendetes Baumaterial und viele Kubikmeter gespendetes Bauholz transportierten Ehrenamtliche im Januar ins Verteilerzentrum von Ahrbrück. Mit einer Bescheinigung können Betroffene dort Baumaterialien und Werkzeuge bekommen. Neben Baumaterialien erhielt die Region im Hochwassergebiet auch eine Tonne Tierfutter und rund 1,5 Tonnen Lebensmittel, ebenso Winterkleidung und Hygieneartikel. Die Lebensmittel wurden an die Versorgungszelte in Ahrbrück und Walporzheim geliefert. Winterbekleidung und Hygieneartikel gingen außerdem an eine Sammelstelle nach Euskirchen in Nordrhein-Westfalen. In diesem Gebiet, das durch das zerstörerische Hochwasser am Fluss Erft betroffen war, kommt Hilfe bisher nur spärlich an.
Im März wurde abermals Baumaterial in Form von 25 Tonnen Innenputz ins Ahrtal gebracht. Ebenfalls konnten 500 Kilogramm Lebensmittel sowie Tierfutter aus Sachspenden nach Ahrbrück und Walporzheim geliefert werden.
Persönliche Kontakte helfen
Durch die wiederholten Hilfstransporte und Einsätze im Hochwassergebiet kann Manfred Hügler mittlerweile auf viele persönliche Kontakte in der betroffenen Region zurückgreifen und so teilweise unkompliziert Hilfe für die Betroffenen ermöglichen. Direkt unterstützt bei den letzten Hilfstransporten wurden etwa geschädigte Familien und eine Jugendgruppe, die für den kommenden Sommer ein Zeltlager für Kinder organisiert.
Hilfen sind weiterhin nötig
Durch die große Hilfsbereitschaft des DRK im Raum Ravensburg wurden mittlerweile 110 Tonnen Hilfsgüter ins Hochwassergebiet transportiert. Allen voran ist Manfred Hügler mit seinem unermüdlichen Einsatz ein Beispiel und Vorbild bei der Hilfe für Menschen in ihrer Not. Auch wenn längst andere Katastrophen stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt sind: Die Menschen im betroffenen Hochwassergebiet an der Ahr sind nach wie vor und noch auf lange Sicht auf Hilfe angewiesen.
Katastrophenschutz wichtiger denn je
Grundsätzliche Forderungen zum Katastrophenschutz sind auch vom DRK-Kreisverband Ravensburg zu erfahren: „Der Bund muss den Zivilschutz sofort und nachhaltig stärken. Beides wurde seit Ende des Kalten Krieges stark zurückgefahren. Nicht erst der Ukraine-Krieg zeigt, dass hier einiges geschehen muss”, sagt Gerhard Krayss, der DRK-Kreisgeschäftsführer. Bereits die Flüchtlingsbewegung 2015, die Corona-Pandemie und die Flutkatastrophe im vergangenen Jahr hätten die Defizite deutlich gemacht. „Wir müssen uns auf Krisen der unterschiedlichsten Art besser vorbereiten”, fordert der DRK-Chef. Die Materialvorhaltung für Krisenfälle sei mangelhaft. Auch bei der Gleichstellung ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer des DRK und anderer anerkannter Hilfsorganisationen mit den Freiwilligen bei Feuerwehren und THW etwa in Fragen der Lohnfortzahlung und Freistellung vom Arbeitsplatz müsse sich dringend etwas tun. Hier seien bundeseinheitliche Regelungen notwendig.
Dank an viele Unterstützer
Der Dank des DRK geht an die zahlreichen Geld-, Sach- und Zeitspender. Stellvertretend für alle Beteiligten stehen: in Aulendorf die Firma Heydt, REWE-Markt, Geflügelhof Zembrot, Metzgerei Huber, Teigwaren Hartnagel, Gitte und Peter Engel vom Hotel & Diner, DRK-Helfer Walter Mock, Getränke Hausmann und Michis Fahrbar sowie Jürgen Rauser vom DRK Wilhelmsdorf, Obsthandlung Jäger in Schlier und Holzwerk Baumann Wangen.