Wohnberatung verrät Kniffe für ein Leben zu Hause
Mit diesen Lösungen können Mobilität und Sicherheit erhöht werden.
Barrieren im eigenen Wohnumfeld können im Alter oder bei Erkrankung das Leben zu Hause stark einschränken, erschweren oder gar unmöglich machen. Es gibt aber oft mitunter einfache Lösungen, um Hindernisse und Probleme zu beseitigen und so die Mobilität und Sicherheit zu erhöhen. Bei den unabhängigen Wohnberatungen, die im Auftrag des Landkreises Ravensburg durchgeführt werden, geben Beraterinnen und Berater des DRK-Kreisverbands Ravensburg Tipps und Informationen für kleinere und größere Anpassungen.
Stolperfallen sehen und eliminieren
Manche Stolperfallen springen direkt ins Auge: Schwellen, Stufen oder Läufer mit hochstehenden Ecken. Hierfür gibt es meist leichte Abhilfe. Schwellen bis zwei Zentimeter können mit Profilen ausgeglichen werden, die im Baumarkt teils als Meterware erhältlich sind. Teppiche kann man entfernen. Andere einschränkende Themen sind für den Laien nicht so einfach erkennbar, geschweige denn lösbar. Spätestens hier können die Wohnberater vom Team des DRK helfen. Auf Anfrage schauen sie sich die jeweilige Häuslichkeit genau an – angefangen beim Zugang des Hauses über Treppenhäuser bis hin zu Bad und Küche sowie Wohn- und Schlafräume. Eine solche Besichtigung ist eine Voraussetzung für eine Beratung, da jede Situation sehr individuell ist und eigene Lösungen braucht, ist von Wohnberaterin Edeltraud Manz zu erfahren.
Betroffene einbeziehen
Das Angebot der DRK-Wohnberatung richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Ravensburg, insbesondere an ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen. Häufig greifen Menschen auf dieses Angebot zurück, deren Angehörige zum Beispiel nach einer Erkrankung, Unfall oder Sturz im Krankenhaus oder in Reha sind. „Bezieht die Angehörigen mit ein“, rät die DRK-Wohnberaterin nicht nur in diesem Fall. Seit ungefähr fünf Jahren macht die Architektin die ehrenamtlichen und unabhängigen Wohnberatungen für das DRK. Am besten sei es, man passe im genannten Fall bis zur Rückkunft das Nötigste an. Das kann etwa ein zweiter Handlauf an der Treppe sein oder zusätzliche Haltegriffe im Bad und an der Toilette. Manchmal lassen sich Sitzmöbel oder das Bett unkompliziert durch Klötze erhöhen. Wenn die betroffene Person wieder in der eigenen Wohnung ist, kann man mit ihr gemeinsam größere Anpassungen besprechen und danach umsetzen.
Kleine und große Anpassungen
Sehr oft gehe es um das Badezimmer. Zum Beispiel sind nach innen öffnende Türen ein Problem. Der Zugang zu einer gestürzten Person bleibt hier versperrt. Eine kostengünstige und platzsparende Lösung könnte die Montage einer Schiebetüre sein. Immer in Abhängigkeit, ob es sich um eine eigene Wohnung oder eine Mietwohnung handelt, kann womöglich die Badewanne entfernt und der gewonnene Platz für eine bodengleiche Dusche genutzt werden, die durch den größeren Platz die Pflege ermöglicht. Ist das eigene Haus mehrstöckig, kann je nach Architektur sogar über einen Treppenlift oder einen Aufzug im Außenbereich nachgedacht werden.
Fördergelder reduzieren Ausgaben
Das Leben in den eigenen vier Wänden im Alter oder mit Behinderungen zu ermöglichen, kann kleiner, aber auch großer Wohnraumanpassungsmaßnahmen bedürfen. Je umfassender die Umbauten, desto teurer wird es tendenziell. Bei Vorliegen eines Pflegegrades können Zuschüsse in Höhe von bis zu 4.000 Euro bei der Pflegekasse abgerufen werden. Bei umfassenden Anpassungen und Umbauten kann womöglich ein KfW-Darlehen zum Zuge kommen. Die Wohnberaterinnen und -berater geben viele Tipps auch zu Förderungen. Die Beantragung und die etwaige Beauftragung von Handwerkern müssen die Wohnungsbesitzer selbst übernehmen.
Kontakt: DRK-Kreisverband Ravensburg, Fachstelle Wohnberatung, Theresa Adam, Tel.: 0751 56061-55, E-Mail theresa.adam(at)rotkreuz-ravensburg.de.
Wer sich für das Ehrenamt als Wohnberaterin oder -berater interessiert, erhält hier ebenfalls Informationen.