Hunde können Menschen „gut riechen“
DRK-Rettungshundestaffel gibt es seit 20 Jahren.
Im wahrsten Wortsinn oft im Verborgenen agiert die Bereitschaft Rettungshunde des DRK-Kreisverbands Ravensburg. Die Teams aus Hundeführer und Hund leisten Einsätze in Wald und Flur, aber auch in Städten und Siedlungen. Sie sind nicht selten bei Nacht und wollen gut und intensiv trainiert sein. In den vergangenen 20 Jahren des Bestehens kamen bei der DRK-Rettungshundestaffel rund 6000 Stunden pro Jahr an Training und Ausbildung zusammen.
Familienangehörige zurückbringen
„Es ist ein tolles Gefühl, dass man Familien ihre Angehörigen wieder zurückbringen kann“, sagt Julia Hasel, die mit Hündin Juna ein Team bildet und seit 2021 Bereitschaftsleiterin Rettungshunde ist. Oft handelt es bei Einsätzen um die Suche von dementen oder verwirrten Personen, manchmal um abgängige Kinder und Jugendliche, die Zoff mit den Eltern hatten oder den ersten Streit mit der Freundin. Auch Menschen, die suizidgefährdet sind, werden nicht selten mit Hilfe der Hundeteams gesucht, schildert Rolf Schönebeck, der ebenfalls Bereitschaftsleiter ist.
Intensives Training
Wer sich bei den Rettungshunden engagiert, lässt sich auf eine zeitintensive Aktivität ein. Nahezu jeden Samstag treffen sich die Aktiven in einem Waldstück im Umland, um bei Wind und Wetter zu üben, und zusätzlich noch einmal unter der Woche. Neben der guten Kooperation mit den Förstern braucht es Versteckpersonen sowie Ausbilderinnen und Ausbilder, die das Wissen vermitteln, das Training reflektieren und Aspiranten auf ihre Prüfung vorbereiten helfen. Die Prüfungen müssen die Teams aus Hundeführer und Hund alle zwei Jahre wiederholen. Derzeit sind 29 Aktive bei der Rettungshundestaffel. Acht von ihnen beim Mantrailing. Sie üben Einsätze in der Stadt und treffen sich hierfür zweimal pro Woche für circa drei Stunden.
Mit und ohne Hund
„Gut ist, wenn die Aktiven einen Hund haben, aber wir nehmen auch Leute ohne Hund“, sagt Rolf Schönebeck. Er und weitere acht Aktive sind ohne Tier aktiv und unterstützen die Teams beim Training und bei den Einsätzen, indem sie etwa die Kommunikation per Funk übernehmen, Dokumentieren oder den Erste-Hilfe-Rucksack tragen dürfen. Für alle Aktiven gilt, dass sie ein gewisses Maß an körperlicher Fitness brauchen. „Man sollte in der Lage sein, ein paar Stunden quer durch Dickicht und Wald gehen zu können“, erklärt Rolf Schönebeck. Außerdem braucht es Teamplayer.
Der extrem guten Nase nach
Die bis zu 20 Einsätze der Bereitschaft Rettungshunde im Jahr stehen und fallen mit dem extrem gut ausgebildeten Riechorgan der Hunde. Sucheinsätze, die bis an die Bundeslandgrenze gehen können, dauern mitunter viele Stunden. Das intensive Riechen ist für die Tiere anstrengend, regelmäßige Pausen bei Einsätzen und beim Training daher wichtig. Als Suchhunde eignen sich alle Rassen, die nicht zu klein und nicht zu groß sind. Vor allem das nicht zu hohe Gewicht ist maßgebend, falls der Hund sich selbst verletzen sollte, und bei der Bergung womöglich getragen werden muss.
Früh übt sich
Die Tiere müssen sozialverträglich sein, weil sie bei Einsätzen oft auf fremde Menschen stoßen. Die Bereitschaft ist bei der Finanzierung auf Spenden angewiesen und hat auch in diesem Rahmen zahlreiche Spendeneinsätze, etwa vor Supermärkten oder auf Messen. So finanziert sie nicht nur die Schutzkleidung mit Helm, sondern auch das eigene Fahrzeug, um mit mehreren Personen und Hunden zum Training und zu Einsätzen zu gelangen. Bei Präsentationen in Kindergärten genießen die Kleinen vor allem, wenn die Hunde sich streicheln lassen. Vielleicht ein erster Anstoß für ein künftiges Engagement. Die Ausbildung der Tiere zumindest beginnt günstigerweise im Welpenalter.
Kontakt:
Wer sich für das Engagement bei der Hundestaffel interessiert, erhält Informationen bei Rolf Schönebeck, Julia Hasel oder von ihrem Stellvertreter Andre Ambacher: bereitschaftsleitung(at)rettungshunde-ravensburg.de
Spenden: Bereitschaft Rettungshunde
Spendenkonto DRK-Rettungshunde
IBAN DE76650501100101026347
Kreissparkasse Ravensburg
BIC SOLADES1RVB
Stichwort: Rettungshundearbeit