DRK-Kreisverband stellt Krisenfall fest
DRK-Kreisverband Ravensburg e.V. stellt formal den Krisenfall nach DRK-K-Vorschrift fest.
In einer Dringlichkeitssitzung hat der DRK-Präsident des DRK Kreisverbandes Ravensburg e.V., Herr Dieter Meschenmoser,. am 17.03.2020 den Krisenfall in seinem Zuständigkeitsgebiet festgestellt und die entsprechenden Institutionen unterrichtet. Dieser Beschluss basiert auf einer Vorschrift des Deutschen Roten Kreuzes für das Krisenmanagement (K-Vorschrift). Damit wurde formell eine Krise im zuständigen Verbandsgebiet festgestellt. „Diese Entscheidung ist für uns eine historische“, so Präsident Meschenmoser „und von prophylaktischer und strategischer Bedeutung, schließlich können wir so in eine vorausschauende Einsatzplanung und ein Ressourcenmanagement einsteigen.“
Die DRK-K-Vorschrift definiert eine Krise als eine vom Normalzustand abweichende, sich plötzlich oder schleichend entwickelnde Lage, die durch ein Risikopotential gekennzeichnet ist, das Gefahren und Schäden für Leib und Leben von Menschen, bedeutenden Sachwerte, schwerwiegende Gefährdungen des politischen, sozialen oder wirtschaftlichen Systems in sich birgt und der Entscheidung – oftmals unter Unsicherheit und vollständiger Information – bedarf. Der Begriff der Krise schließt die Katastrophe oder den bewaffneten Konflikt ein bzw. kann sich dazu ausweiten.
Aufgrund dieses Feststellungsbeschlusses wurde zeitgleich am 17.03.2020 der strategische Planungsstab des DRK-Verbandes durch den K-Beauftragten, Herrn Alfred Bosch, zu seiner konstituierenden Sitzung einberufen. Nun folgt in den nächsten Tagen die Besetzung des Einsatzstabes durch die Kreisbereitschaftsleitung mit bis zu 35 Personen im Vollausbau, der für die operative Abwicklung von Einsatzaufträgen aus dem DRK oder Behörden zuständig ist. Diese Strukturen sind unabhängig davon, ob das Land Baden-Württemberg wie Bayern den Katastrophenfall ausruft. Sollte aber auch in Baden-Württemberg oder im Landkreis Ravensburg der K-Fall ausgerufen werden, ergänzen sich die dann notwendigen Stabsstrukturen hervorragend.
„Ich bin froh, dass wir diesen Schritt nun gehen“, so Gerhard Krayss, DRK-Kreisgeschäftsführer und Krisenmanager. „Damit stellen wir uns viel breiter auf, neben allen bisherigen Maßnahmen des betrieblichen Pandemieplans im DRK. Wir stehen aufgrund des COVID-19 gesamtverbandlich vor großen Herausforderungen.“
„Wir könnten durch die nun eingeleiteten Strukturen im nächsten Schritt auch eine Entsendung einer Verbindungsperson in die Führungsgruppe Katastrophenschutz des Landratsamtes Ravensburg sicherstellen, dass wir alle Informationen zeitnah bewerten und geeignete Maßnahmen einleiten können, sollte sich die Lage in den nächsten Wochen in der Region verändern. Aktuell liegen uns keine Einsatzaufträge der Behörden vor, stehen aber in ständigem Austausch“, so K-Beauftragter Bosch. Aber lieber nutzen wir jetzt die Zeit dafür, uns für kommende Eventualitäten vorzubereiten.
„Nach wie vor ist es von größter Bedeutung, dass wir unsere Leistungsfähigkeit sicherstellen, um den Menschen die größtmögliche Hilfe zukommen zu lassen. Die Feststellung des Krisenfalls hilft uns, unsere DRK-Hilfeleistungsportfolio noch besser und schneller erbringen zu können“, fasst Präsident Dieter Meschenmoser die Gesamtsituation zusammen.